Rainers Rede zum Landesentwicklungsplan Windenergie

Bei der 7. Sitzung des Kreistages am 09.10.2024, hielt Rainer Borcherding folgende Rede zur Stellungnahme zur Teilfortschreibung des Kapitels 4.5.1 Windenergie an Land des Landesentwicklungsplanes – Fortschreibung 2021 (LEP Windenergie). Sie wurden mit großer Mehrheit, parteiübergreifend beschlossen.

Wir befassen uns hier heute mit Windenergie, und das ist gut so. Schleswig-Flensburg ist bundesweit einer der Kreise mit der besten Windhöffigkeit an Land, und es ist kein Geheimnis, dass die Landeigentümer, wo Windräder stehen, damit nicht schlecht verdienen.

Landesweit arbeiten derzeit über 15.000 Menschen im Bereich der Erneuerbaren Energien. Zum Vergleich: Landwirt:innen und mitarbeitende Familienmitglieder sind landesweit noch etwa 19.000.

Wind und Solar sind also wirtschaftlich bedeutsam – neben ihrer Rolle für den Klimaschutz und für den Atomausstieg. Das sehen nicht alle hier im Raum so, das weiß ich. Ich habe mal unter Schmerzen in das Landtags-Wahlprogramm einer relativ neuen, man könnte sagen „Anfängerpartei“ geschaut. Dort fand ich die Aussage: „Die AfD setzt sich für eine Energie-politik der Vernunft ein, wie sie vor der „Energiewende“ üblich war. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz wollen wir ersatzlos streichen.“ Nun denn.

Dank EEG und Energiewende erzeugen wir in Schleswig-Holstein landesweit mehr regenerativen Strom, als wir verbrauchen, und darauf können wir stolz sein. Außerdem kostet Windstrom in der Erzeugung nur die Hälfte bis ein Zehntel von konventionellem Strom. Aber wer in seinem Wahlprogramm Diesel als „umweltschonenden synthetischen Kraftstoff“ bezeichnet, ist fachlich ohnehin nicht im 21. Jahrhundert unterwegs und orientiert sich offenbar nicht an Fakten. Schade eigentlich.

Diesen kleinen Schlenker in die allgemeine Energiepolitik habe ich gemacht, weil bei dem konkreten Anliegen, unserer kreisseitigen Stellungnahme zum Landesentwicklungsplan Windenergie, aus Grüner Sicht alles Wesentliche prima auf dem Papier steht.

Ein bisschen gewundert habe ich mich, warum wir beim Weltkulturerbe angeregt haben, die Windräder näher ran zu rücken. Ist das ein Schreibfehler? Weltkulturerbes haben wir ja nicht allzu viele und die wachsen auch nicht dauernd nach. Da sollten wir achtsam sein. Ansonsten vielen Dank an die Kreisverwaltung für die kompetente und umfassende Stellungnahme zu diesem hingehuschten und fehlerreichen Entwurf, den das Innenministerium da abgeliefert hat. Wir müssen nun hoffen, dass der zweite Aufschlag aus Kiel – auch dank unserer Zuarbeit – besser wird.