Naturschutz zum Erleben: Erfolgreiche Laubfrosch-Exkursion am Winderatter See

Am vergangenen Freitag, dem 2. Mai 2025, verwandelte sich der Winderatter See in einen lebendigen Schauplatz grüner Politik zum Anfassen. 23 naturbegeisterte Menschen folgten der Einladung unseres Ortsverbands zur abendlichen naturkundlichen Führung durch das Stiftungsland – und wurden mit einem eindrucksvollen Naturerlebnis belohnt.

Unter der fachkundigen Leitung von Gerd Kämmer, Naturschutzbeauftragter des Kreises und Vorstandsvorsitzender der Bunde Wischen eG, tauchten wir ein in die faszinierende Welt der Wilden Weide. Bei angenehmen Temperaturen und klarem Himmel erkundeten wir gemeinsam dieses besondere Naturschutzkonzept, das am Winderatter See erfolgreich umgesetzt wird.

Gerd vermittelte anschaulich, wie die ganzjährige Beweidung mit robusten Galloway-Rindern als natürliche „Öko-Rasenmäher“ funktioniert. Diese extensive Bewirtschaftungsform hat zu einer beeindruckenden Artenvielfalt geführt. Wo früher Brennnesseln und Disteln dominierten, finden wir heute eine bunte Vielfalt an Gräsern und Kräutern. Ein besonders herzerwärmendes Highlight waren die frisch geborenen Kälbchen, die uns –stets in sicherer Nähe ihrer Mütter – neugierig beobachteten.

Unser Spaziergang durch dieses grüne Juwel war gespickt mit spannenden Informationen: Über die angrenzende Kielstau-Niederung, den Neuntöter, der in den Weißdorn-Büschen sein ideales Zuhause gefunden hat, und den Sprosser – auch bekannt als „Nachtigall des Nordens“ – im Weiden-Bruchwald. Die Zeit verging wie im Flug, und viele Themen hätten noch vertiefte Betrachtung verdient.

Der unbestrittene Höhepunkt des Abends war jedoch das Konzert der Laubfrösche. Diese sind ein lebendes Symbol für erfolgreichen Naturschutz: Bis 1999 waren sie am Winderatter See ausgestorben und wurden erst danach wieder angesiedelt. Schon 2001 waren die ersten Balzrufe zu hören, und heute beherbergt das Gebiet den größten Laubfroschbestand in ganz Schleswig-Holstein. Trotz der noch kühlen Temperaturen durften wir ein – wenn auch verhaltenes –Froschkonzert genießen, das die Erfolgsgeschichte dieses Naturschutzprojekts hörbar machte. Einen Eindruck gibt das kleine Video hier, das nach Einsetzen des Balzgesangs gemacht wurde.

Diese Exkursion zeigte eindrucksvoll, wie wichtig der Schutz unserer natürlichen Lebensräume ist – und wie erfolgreich Naturschutzprojekte sein können, wenn sie mit Sachverstand und Engagement umgesetzt werden. Und dafür stehen wir als Grüne natürlich ein: Für den Erhalt der Artenvielfalt und nachhaltige Konzepte, die Mensch und Natur gleichermaßen zugutekommen.

Wir danken allen Teilnehmenden für ihr Interesse und freuen uns schon auf die nächste naturkundliche Exkursion, die schon bald folgen wird. Die Natur vor unserer Haustür hat noch viele Wunder zu bieten, die es zu entdecken – und zu schützen – gilt.