Gedenken an die Deportation von 705 psychisch kranken und seelisch behinderten Menschen aus der damaligen Heilanstalt in Schleswig am 14. September 1944

Sie wurden durch die Stadt zum Bahnhof getrieben, ihre Holzpantinen klapperten auf dem Kopfsteinpflaster. Schüler*innen des @bbzschleswig haben 705 Holzklötze individuell gestaltet, um diese abstrakte Zahl erlebbar zu machen.

Die Kranken wurden in ein Lager gebracht und dort ausgehungert, schikaniert, ermordet. Dies geschah, weil Menschen sich anmaßten, zwischen wertvollem und weniger wertvollem Leben zu unterscheiden. 

In den Reden während der Gedenkfeier, zu der unter anderem die Fraktionsvorsitzenden der Ratsversammlung und des Kreistags eingeladen waren, wurde der historische Hintergrund dieser schrecklichen Geschehnisse aufgearbeitet. Und es ging um die Frage, wie wir verhindern können, dass solche Ideen wieder eine Mehrheit gewinnen: Die Idee, wir müssten alles, was vermeintlich anders ist, ausgrenzen. Die Idee, es gäbe Menschen, die weniger wert seien als andere.

Wir müssen alle gemeinsam täglich daran arbeiten, dass sich solche Ideen nicht durchsetzen. Indem wir den Wert jedes einzelnen Menschenlebens in seiner Einzigartigkeit und seiner Vielfalt achten, indem wir die Vielfalt der Meinungen und Lebensweisen achten, voneinander und miteinander lernen.

Danke an @heliosklinikumschleswig, die @stadtschleswig und Pastorin Johannson für die würdevolle Gedenkfeier!